Donnerstag, 5. Februar 2009

Apologie des Bürgertums

Manchmal fühlt man sich wie ein Insekt, das dem Licht entgegenfliegt und immer bei den leuchtensten Buchcovern herumflattert. Peter Gays kleine Kulturgeschichte trägt mitten auf einem Mondrianbild den strahlenden Titel "Die Moderne", das klingt beinahe wie das Sonnenlicht selbst.


Eine Reise durch die klassischen Moderne, so etwa von 1840 bis 1960, durch Kunst und Literatur, Theater und Architektur, dabei sichtlich bemüht einen roten Faden beisammen zu halten. Immer wieder betont Gay, die Absorbtionsfähigkeit des Bürgertum, das auch die noch so avantgardistischen Werke für sich selbst zu reklamieren versteht. Alles eine Frage der Zeit. Der wahre Revolutionär bleibt der Bourgois. Das ist auch gar nicht zu beklagen, das ist am Ende seine Größe.

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