Sonntag, 2. November 2008

Spiel mit der Sprache

Gestern Wittgensteins Spätwerk, seine sogenannten "Philosophischen Untersuchungen" hinter mir gelassen. Viele halten diesen Mr Linguistic Turn tatsächlich für einen Philosophen, aber wer einerseits behauptet, alle Probleme sind Probleme der Sprache und andererseits glaubt, dass dabei die Fragen des Lebens noch nicht einmal berührt werden, hat natürlich ein Problem ganz eigener Natur. Statt der Fliege den Weg aus dem Fliegenglas zu zeigen, scheint es letztlich darum zu gehen, dem Moskito aus der Urzeit zu erklären, dass er für ewig eingeschlossen bleibt in seinem Bernstein. Das ist eloquenter Skeptizismus.


Die Theorie des Sprachspiels mag durchaus Substanz haben, die Bedeutung der Sprache ist lediglich der Gebrauch der Sprache, aber als philosophischer Standpunkt bleiben diese teilweise recht verworrenen Aphorismen etwas schwach, "Philosophische Spiele" wäre vielleicht ein passenderer Titel gewesen. Im Übrigen sollte die Sprache als Instrument und nichthintergehbares Medium durchaus reflektiert und bereinigt werden, aber eine Brille sollte man nicht nur putzen, sondern auch mal durchschauen.

Keine Kommentare: